Der Wetterbericht sagt zwei mehr oder weniger regenfreie Tage voraus. Das sollte doch reichen, um so ein kleines Dach zu montieren, oder nicht? Nunja, wenn’s etwas durchregnet, ist das in der jetzigen Bauphase auch nicht so schlimm, also nichts wie los…
Material und Werkzeug liegen bereit, jetzt zunächst die Unterkonstruktion von der Plane befreien und ein paar kleine Vorarbeiten erledigen. Die Sparren sind nur provisorisch mit kleinen Winkeln festgeschraubt, also müssen erst mal dicke Holzschrauben durch die Sparren in die Mauerlatten geschraubt werden. Kein großes Problem, mit dem Akkuschrauber geht das zügig. Dann kommen nach und nach die 18 mm dicken OSB-Platten auf’s Dach, müssen ausgerichtet, festgeschraubt und zugeschnitten werden. Sie sind 2,05 m lang, 0,675 m breit und wiegen jeweils 15 kg. Angeblich! Bei der ersten mag das auch so gewesen sein, die zwanzigste war aber deutlich schwerer. Hätte ich das geahnt, dann hätte ich mit der letzten angefangen. Am Schluss werden diese Platten mit selbstklebenden Bitumenbahnen gegen Witterungseinflüsse geschützt. Die wiegen nur 25 kg pro 5‑m-Rolle…
Den ersten Teil der Arbeiten haben wir wieder in einem kleinen Zeitraffervideo zusammengefasst:
Was wir nicht bedacht hatten, war der aufziehende Wind. Der war anfangs nur unangenehm, erreichte aber am zweiten Tag über 60 km/h, was schon nahe an die Definition eines Sturms kommt. Nicht nur, daß er damit noch unangenehmer als am Tag zuvor war, er macht das Arbeiten auch gefährlich. Eine Böe hat einem im Nu die OSB-Platte aus der Hand gefegt, die Bitumenbahn weggerollt oder einen bei schlechtem Halt von der Leiter geblasen. Das Video oben endet mit dem Umwerfen der Kamera durch den Wind. Zum Glück ist sie heil geblieben, aber die Restarbeiten mussten dann ohne Videoüberwachung stattfinden. Aufgeben war keine Alternative, denn für die nächste Nacht war Regen angesagt und so musste die letzte Bitumenbahn dann zumindest provisorisch auf das Dach gelegt werden. Hier ein Foto vom jetzigen Zustand:

Die letzte Bitumenbahn ist noch nicht verklebt, sondern nur an einigen Stellen getackert und mit Steinen beschwert. So können wir jetzt auf besseres Wetter warten. Dann müssen die vorderen OSB-Platten noch leicht gekürzt werden, bevor die letzte Bahn verklebt werden kann. Am Ende sollen dann noch rundum Bleche befestigt werden. Unten, wo die Dachrinne hinkommen wird, ist schon ein Blech befestigt, das man aber auf diesem Foto nicht sehen kann.
frei nach Heinz Erhardt: „Es wohnt ein Wind in Leningrad, / der pustet kalt, / wer da nicht einen Mantel hat, / der hustet bald.“
der Kamera gute Besserung und gutes und standhaftes Gelingen für weiter schöne Aufnahmen…