Unsere PV-Anlage in Stromberg ging am 23. November 2018 in Betrieb, so daß wir am Neujahrstag 2020 auf etwas mehr als ein komplettes Kalenderjahr zurückschauen konnten. Es sind also alle vier Jahreszeiten abgedeckt, wenngleich der warme Sommer 2019 sicher nicht repräsentativ ist. Auch der Winter hätte schneereicher sein können, so daß die PV-Module wochenlang eingeschneit gewesen wären. So gesehen war 2019 sicherlich ein überproportional gutes Jahr.
Die ersten vier Monate in 2019 sind wir noch zwischen Düsseldorf und Stromberg gependelt, so daß unser Eigenstromverbrauch in diesen Monaten jeweils etwa 100 kWh unter dem Mittelwert der anderen Monate von etwas über 320 kWh lag. Unser gesamter Hausstromverbrauch für 2019 lag bei knapp 3500 kWh. Der Hausstromverbrauch beinhaltet nicht den Stromverbrauch der Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser. Das nachfolgende Bild zeigt die grafische Übersicht.
Die orangen Balken zeigen die Gesamtproduktion der Anlage, im gesamten Kalenderjahr 2019 also 10921,64 kWh. Da wir eine Leistung von 9,6 kWp installiert haben, wurden in diesem Jahr also 1138 kWh/kWp generiert. Das ist ein sehr guter Wert. Unsere alte Anlage in Düsseldorf hat selten mehr als 900 kWh/kWp pro Jahr geliefert. Von der erzeugten elektrischen Energie haben wir gut 3000 kWh selbst verbraucht und gut 7000 kWh wurden ins Netz eingespeist. Ein kleiner Teil der hier als eingespeist gezählten Energie, etwa 400 kWh, ist übrigens in die Wärmepumpe geflossen. Das soll hier aber nicht weiter analysiert werden. Von unserem gesamten Hausverbrauch mussten wir etwa 13% aus dem Netz beziehen. Das passiert im wesentlichen während der Dunkelflaute von November bis Januar. In den anderen Monaten sind wir wegen des Akkus im wesentlichen autark. Der Zähler zeigt dennoch in jedem Monat zwischen 2 und 5 kWh Netzbezug an, was durch Umschaltvorgänge erklärt werden kann: solange nicht mindestens 60 Watt aus dem Akku entnommen werden, wird der Verbrauch aus dem Netz gedeckt. Wenn also beispielsweise im Haus 3000 Watt verbraucht werden, die Sonne aber nur noch 2950 Watt liefert, werden die fehlenden 50 Watt aus dem Netz gezogen. Der Akku wird erst belästigt, wenn die Sonne weniger als 2940 Watt liefert. Dieser Schwellwert soll den Akku schonen.
Hat sich die PV-Anlage denn nun gelohnt?
Diese Frage wird immer wieder gerne gestellt, aber wir können sie erst am Ende der Lebensdauer seriös beantworten. Dennoch können wir über den Daumen peilen, was uns das Jahr 2019 eingebracht hat:
- für die 3000 kWh selbst verbrauchten Strom hätten wir beim Energieversorger 900 Euro zahlen müssen.
- die 400 kWh selbst verbrauchten Strom für die Wärmepumpe hätten uns 80 Euro gekostet
- Die 6600 kWh tatsächlich eingespeister Energie haben uns etwa 720 Euro Einspeisevergütung eingebracht
Damit liegt unser Ertrag für 2019 also bei rund 1700 Euro.
Wenn wir mit einem durchschnittlichen Jahresertrag von 1500 Euro rechnen, dann sollten wir nach 17 Jahren die Anschaffungskosten von etwa 25 k€ erwirtschaftet haben. Das ist freilich aus verschiedenen Gründen eine Milchmädchenrechnung: die Verzinsung ist zur Zeit fast, aber nicht ganz vernachlässigbar, es fallen Steuern an, die Kosten für eingespeiste und bezogene Energie werden sich über die Jahre deutlich ändern und nicht zuletzt wird an der Anlage auch mal etwas kaputtgehen. Der Akku wird nach 10 Jahren nur noch 70–80% seiner ursprünglichen Kapazität haben, was aber nicht heißt, daß wir ihn dann austauschen müssen.
Ohne Akku wäre die Bilanz eindeutiger im Plus. Wir wollten aber den Akku haben, weil er auch eine gewisse Notstromreserve liefert. Wenn das Netz ausfällt, schaltet die Anlage automatisch in den Inselmodus und versorgt das ganze Haus, wenn die Sonne scheint aus den PV-Paneelen, ansonsten aus dem Akku.